Dabei greift die EIN HARZ-Initiative die enormen Herausforderungen der Harzer Innenstädte auf. Immer mehr Leerstand lässt die Angebote und damit auch die Aufenthaltsqualität schrumpfen. Mit einer Digitalisierungsoffensive für den Einzelhändler und den Gewerbetreibenden will die EIN HARZ GmbH gemeinsam mit der SimplyLOCAL GmbH aus Bad Gandersheim eine Plattform schaffen, die es auch den kleineren Unternehmern ermöglicht, im Handumdrehen digitale Angebote zu platzieren und zielgenau deren Kunden zu erreichen. „Das was wir vor haben, ist mehr als ein Gutschein- und Bonussystem, wir wollen ein regionales Ökosystem im Harz unter dem Namen „HARZlocal“ aufbauen. Durch verschiedene Marketingtools sollen die Harzer von den Vorzügen der bestehenden Angebote und damit von der enormen Bedeutung funktionierender Innenstädte überzeugt werden. Der Auftakt machte eine Informationsveranstaltung im Kurhaus Bad Sachsa. Daran nahmen 12 Kommunen aus allen drei Harzer Bundesländern teil. „Die Rückmeldungen zu unserem Vorhaben sind sehr vielversprechend“, konstatiert Frank Uhlenhaut. In den nächsten Wochen wird die Initiative mit allen interessierten Kommunen über die weitere Schritte sprechen. Ziel dieser Gespräche ist es, möglichst viele Akteure vor Ort in die Vorbereitungen einzubinden.
Ländergrenzen hemmen Entwicklung des Harzes
Der Zusammenschluss von Kommunen, Wirtschaft und Hochschulen will weitere Projekte initiieren, die helfen, die Ländergrenzen zu überwinden. Dabei knüpfen die Mitglieder an bisherige Aktivitäten an, wie z.B. den Einsatz für eine direkte Anbindung an den Schienenfernverkehr. Laut Michael Reinboth zählt der Harz zu den wenigen Regionen in Deutschland, für die ein Anschluss bislang nicht vorgesehen ist. Aber auch die Planungen der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) für 2030 bzw. 2040 lassen diesbezüglich kein Zugehen auf den Harz erkennen. Im Januar will die Initiative die Aufgabenträger an einen Tisch holen, um noch Verbesserungen zu erreichen. Eine bessere Mobilität war auch Gegenstand im Wirtschafts-Arbeitskreis. „Mobilität im ländlichen Raum muss neu gedacht werden, um den Bedarfen gerecht zu werden“, war zu hören. In der nächsten Zusammenkunft soll es dazu einen Impulsvortrag geben. Das Netzwerk „EIN HARZ“ hat sich im Laufe der Jahre zu einer festen Institution zwischen den unterschiedlichen Playern entwickelt. Darauf aufbauend wurde angeregt, die Stadtmarketings der Harzer Städte zu einem Austausch einzuladen, um gemeinsam über Maßnahmen zur Belebung der Innenstädte nachzudenken. Eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Handwerk ist ebenfalls angedacht. Kreishandwerksgeschäftsführer Wulfhard Böker wird künftig als Sprecher der vier Harzer Kreishandwerkerschaften an den Sitzungen teilnehmen. Böker: „Das Handwerk hat nach wie vor keine Lobby“. Mit gemeinsamen Projekten will man die Innungsbetriebe mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Dabei könnte das bereits laufende E-CarSharing-Projekt als Einstieg dienen. Verbesserungspotenzial sehen die Mitglieder des Arbeitskreises Image auch bei der Innensicht und dem regionalen Denken der Harzer. Dazu sollen am Donnerstag, 23. Januar 2025 erste Projektideen entwickelt werden. Weitere Informationen zur EIN HARZ-Initiative und deren Arbeitskreise können beim Geschäftsführer der EIN HARZ GmbH Frank Uhlenhaut erfragt werden. Er ist unter der Telefonnummer 05321 / 7897527 oder per E-Mail Frank.uhlenhaut@einharz.de zu erreichen.